Ich war auf der Suche nach einer neuen Stelle, um endlich wieder auf die Beine zu kommen. Ich war lange arbeitslos weil ich nervlich ziemlich fertig war. Aber das Loch, in dass ich gefallen war, wurde durch die Arbeitslosigkeit und mein Zurückziehen von allem und jedem immer tiefer und schlimmer. Also entschloss ich mich dazu, mich endlich wieder nach vorn zu bewegen und eine Veränderung in meinen eingeschlafenen und traurigen Alltag zu bringen. Dieser dauerhafte Trauerzustand musste endlich aufhören und ich brauchte wieder Dinge, auf die ich mich fokussieren konnte und an denen ich Spaß und Freude empfand. Mein alter Arbeitsplatz war mit befristeten Verhältnis und sie hatten mich zu einer Zeit entlassen, in der es mir gar nicht gut ging. Das hatte noch zu schlimmeren Depressionen geführt. Aber sobald man dies erkennt, ist man schon mal auf einem guten Weg Richtung Verbesserung.
An den Rampen stehen die Auflieger in Reih und Glied
Lustigerweise suchte ein Bekannter von mir gleichzeitig auch einen neuen Job. Wir kannten uns erst kurzfristig aber der Kontakt hatte mir duch die letzten Wochen enorm geholfen und wir konnten uns gegenseitig ein wenig hochziehen und positiv beeinflussen. Ich habe auch noch einige Schulden offen, die über die nächsten Jahre abgetragen werden müssen. Ein neuer Job war also mehr als dringend nötig und ich fühlte, dass ich zum Schluss hin gar keine andere Wahl mehr hatte, als zum Jobcenter zu gehen. Dies tat ich dann auch und heute bin ich endlich wieder Angestellter in einer Spedition direkt bei mir in der Nähe. Das war ein absoluter Glücksgriff und ich bin so froh, dass es auch direkt nach der Bewerbung geklappt hatte.
Be- und entladen in der Nachtschicht ist eine gute Ablenkung
Nun arbeiten mein Bekannter und ich beide im Schichtsystem an den Rampen und be sowie entladen die Auflieger, die dort in Reih und Glied nebeneinander stehen und entweder Fracht dabei haben oder gefüllt werden. Wir sind ein großes Lager von einer Supermarktkette und haben vierundzwanzig Stunden rum um die Uhr viel zu tun. Ich arbeite besonders gerne in der Nacht. Dafür habe ich mich auch manchmal im Schichtplan einen ganzen Monat eingetragen. Das kann nicht jeder, aber mir kommt das sehr gelegen. Ich stehe früh nur sehr schlecht auf und bin nach der Frühschicht fertiger als wenn ich nachts durcharbeite. So ist jeder anders und ich habe das Glück, es mir aussuchen zu können.